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Weihnachts-Zwiegespräch
Engel:
Nun jauchze zum Himmel, begnadigte Welt,
Dein Loblied durchrausche das Sternenzelt.
Dich hat der Höchste zur Wohnung erkoren,
Der Völkerkönig ist heut dir geboren.
Mensch:
O, Bote Jehovas, wo steht der Palast,
Darin uns erschienen der himmlische Gast?
Wo sieht man aus Marmor die Säulen ragen,
Das hochgesegnete Dach zu tragen,
Das würdig befunden, der Völker Verlangen,
Den ewigen König und Gott, zu empfangen?
Engel:
Wo der Jordan durchrauscht das blühende Land,
Da lehnt an einsamer Felsenwand
Ein ländlich Dach vor stillfreundlicher Grotte,
Das dienet zur Wohnung dem ewigen Gotte.
Mensch:
Und steht dort die purpurverhangene Wiege,
Dass weich und holdselige Kindlein liege?
Engel:
Ach, keine Wiege ward Ihm zuteil;
Auf hartem Stroh liegt der Erde Heil,
Und dürftige Windeln umhüllen die Glieder.
So kam er als ärmster der Menschen hernieder.
Mensch:
Wo aber weilet der Diener Schar,
Zu pflegen das Kindlein so wunderbar?
Engel:
Kein Diener weilet bei Ihm im Stalle,
Der Engel und Menschen erschuf doch alle;
An der Krippe nur steht, demütig gesinnt,
Ein schneeweißes Lamm und ein Hirtenkind.
Mensch:
Und die Mutter des Kindes, die liebliche, hehre,
Sie ist sonder Zweifel von Meere zu Meere
Die größte, hochherrlichste Königin?
Engel:
Eine Magd nur ist sie mit stillem Sinn.
Nicht hüllt sie die Glieder in Purpurgewande,
Nicht trägt sie die Krone der herrlichsten Lande,
Des Zimmermanns Joseph holdselige Braut;
Doch jubelt und singt ihr das Weltall laut
Und preist sie als Mutter des göttlichen Kleinen,
Als schönste der Fraun und als Reinste der Reinen.
Mensch:
O, Bote Jehovas, welch lichter Strahl
Ward uns gesendet ins Erdental!
Doch welch Geheimnis! Dem Engel dienen,
Er ist so still und verachtet erschienen;
Ihm bliebe verschlossen kein Königzelt,
Doch im Stall erblickt er das Licht der Welt.
Warum nur wollte der König der Ehren
So arm wie die Ärmsten der Menschen werden?
Engel:
O Mensch, das Geheimnis der göttlichen Macht,
Zum Trost der verlassenen Erde erdacht,
Zur Tat geworden im Stalle,
Es hat geheiligt der Armut Qual.
So dass zum göttlichen Ehrenmal
Sie heute geworden für alle.
Der einst verlassen das Himmelreich,
Nicht irdischen Königen war er gleich
Auf hohen, unnahbaren Thronen,
Er wollte, verlassen, verstoßen, verkannt,
Ein irrender Fremdling im eigenen Land,
Inmitten der Ärmsten wohnen.
Nicht rühmt sich die Wohnung von Gold und Glast,
Kein Königsthron und kein Fürstenpalast,
Das Siegel des Himmels zu tragen.
Nicht können die Großen auf dieser Welt
Zu den Ihrigen zählen den himmlischen Held,
Die Armen nur dürfen es wagen.
So wurde erhoben, vergeistigt, verklärt
Das Leiden, das früher die Seele verzehrt,
Als Königsmerkmal der Armen.
Ein Gott musste lassen die himmlische Lust,
Auf dass die Menschen jetzt Brust an Brust
In treuer Liebe erwarmen.
Ein Gott hat die gähnende Kluft überspannt
Und dem Reichtum geboten mit liebender Hand,
Die Qualen der Armut zu lindern.
Wo der Christbaum errichtet sein schimmerndes Reich,
Da werden die Menschen sich alle gleich,
Und alle zu Gotteskindern.
Hedwig Dransfeld, 1871 -
1925 |
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